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Zollfreie kanadische Hummer bereit für den europäischen Markt

11.12.2017

Nur wenige Monate nach dem Inkrafttreten des CETA-Abkommens (Comprehensive Economic and Trade Agreement) ist es noch zu früh, um vorherzusagen, welche Auswirkungen dies auf die Ausfuhr von kanadischem Hummer, Homarus americanus, in die EU haben wird. Die wirklichen Vorteile von CETA werden wahrscheinlich erst mit Beginn der Winterfangsaison im Golf von Maine, der Bay of Fundy, dem südlichen Sankt-Lorenz-Golf und der Küste von Nova Scotia deutlich.

Kanadischer Hummer

Die Hummerart Homarus americanus kommt an der Ostküste Nordamerikas vor, von North Carolina in den USA bis zur Labrador-Region in Kanada.

Die föderale Regierungsbehörde Fisheries and Oceans Canada verwaltet 45 Hummerfanggebiete, in denen 10.000 lizenzierte kanadische Hummerfänger tätig sind. Der Fang des Atlantischen Hummers ist insofern besonders, als er nicht auf Quoten basiert. Stattdessen erfolgt die Regulierung durch Mindestgrößen (je nach Gebiet), Begrenzungen der Fangmenge und der Art der verwendeten Fanggeräte, Schonzeiten und den Schutz des laichenden Weibchens (geschützt seit Anfang der 1870er) Jahre.

Exporte

Die Vereinigten Staaten sind der größte Exportmarkt Kanadas für Hummer (75 % / 1.278 Mio. USD), gefolgt von China (16 % / 285 Mio. USD) und den europäischen Ländern (9 % / 149 Mio. USD).

Der Export von lebendem Hummer in die EU wird in der kommenden Saison bedingt durch das CETA-Abkommen voraussichtlich zunehmen, da der bisherige Zolltarif von 8 % für lebenden Hummer aufgehoben wurde. Bis 2020 wird der Zollsatz von 6 % für ganzen tiefgefrorenen Hummer und von 16 % für tiefgefrorenen Hummer (nicht ganz) schrittweise auslaufen, wodurch der europäische Markt für diese Erzeugnisse geöffnet wird.

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Wird sich CETA auf die Hummerpreise auswirken?

Es wird davon ausgegangen, dass die kanadische Hummerindustrie aufgrund des CETA-Abkommens ihre Wettbewerbsfähigkeit in der EU erhöhen wird und dass die Preise für Hummer in der EU sinken werden.

Thomas Vorre, Category Manager für das Hummer-Geschäft bei Royal Greenland, erwartet keine dramatischen Veränderungen der Preise in Europa:

„Ich habe nicht den Eindruck, dass CETA einen erheblichen Einfluss auf die Hummerpreise in der EU im Allgemeinen haben wird, allerdings wird der Preis für lebenden kanadischen Hummer in Europa aufgrund der Zollbefreiung voraussichtlich leicht sinken. Ferner wird erwartet, dass die Nachfrage nach lebendem kanadischem Hummer im Vergleich zu lokalem europäischem Hummer steigen wird.

Thomas Vorre erklärt weiter, dass die Volumenerwartung für den europäischen Markt im Vergleich zu anderen Hummermärkten eher begrenzt ist:

„Der Preis wird durch das weltweite Angebot und die Nachfrage nach Hummer bestimmt. Zudem macht der Hummerverbrauch in der EU international gesehen nur einen unbedeutenden Teil des gesamten kanadischen Hummerexports aus. Die wichtigsten Märkte sind die USA und der Ferne Osten. Daher stellt sich die Frage, ob ein Preisrückgang von 6-8 % zu einer höheren Nachfrage nach Hummer in der EU führen wird und ob dies sich auf die Preisentwicklung auswirken wird.“  

Verbesserung der EU-Logistik

Traditionell wurden aufgrund der begrenzten kanadischen Frachtkapazität für den Export die meisten Hummer aus Kanada in die Neuengland-Staaten in den USA transportiert, um dort verpackt und nach Europa verschifft zu werden.
In den letzten Monaten werden kanadische Seafood-Produkte jedoch in zunehmendem Maße direkt aus Kanada versandt, soweit freie Luftfrachtkapazität verfügbar ist. Die Prognose besagt, dass in zunehmendem Maße Lkw Seafood nach Montreal und Toronto transportieren werden, um überschüssige Frachtkapazitäten zu füllen, da auf dem Flughafen Halifax in Nova Scotia die Frachtkapazitäten auf Flügen nach Europa bereits ausgelastet sind.

Royal Greenland liefert zukünftig lebenden und tiefgefrorenen, gekochten Hummer

CETA hat neue Geschäftsmöglichkeiten für das Hummergeschäft bei Royal Greenland eröffnet, das von Quin Sea Fisheries Ltd in Neufundland durchgeführt wird.

Thomas Vorre meint dazu: „Für 2018 sind Versuche mit Luftfrachtsendungen von lebendem Hummer für Kunden in den USA, in China und Europa geplant, um die geplante Frachtlogistik für lebenden Hummer zu evaluieren.

Ferner erklärt Thomas Vorre: „Obwohl CETA als Hebel für die Steigerung des Absatzes von kanadischem Hummer in Europa angesehen werden könnte, ist Royal Greenlands Zielmarkt für das Produktsortiment von lebendem Hummer in erster Linie die USA und an zweiter Stelle China.“

Für Produkte mit auslaufenden Zöllen gemäß CETA wird der Zolltarif, beginnend mit dem Inkrafttreten des Abkommens am 21.9.2017, in gleichmäßigen, jährlichen Schritten aufgehoben.
Ein Beispiel ist unten in der Tabelle für gekochten gefrorenen Hummer, ganz aufgeführt. Beispielsweise wird die EU ihren Zollsatz von 8 % für gekochten gefrorenen Hummer (ganz) über 3 Jahre in 4 gleichen jährlichen Schritten streichen, so dass der folgende Auslaufplan gelten würde:

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Quellen:

http://www.dfo-mpo.gc.ca/fm-gp/sustainable-durable/fisheries-peches/lobster-homard-eng.htm

http://www.dfo-mpo.gc.ca/fm-gp/peches-fisheries/comm/atl-arc/report-stat-rapport/lobster-homard/index-eng.htm

http://www.dfo-mpo.gc.ca/fm-gp/peches-fisheries/comm/atl-arc/report-stat-rapport/lobster-homard/index-eng.htm

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