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Ein Jahr im Nordatlantik

05.01.2017

Die Fischerei ist ein Geschäft, das unweigerlich jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt. Von natürlichen Ressourcen abhängig zu sein bedeutet, dass man nie genau weiß, was der morgige Tag bringt. Dennoch können eine akribische Bewirtschaftung der Bestände und Erfahrung zu einem gewissen Grad an Vorhersagbarkeit führen. Im Folgenden möchten wir als einer der größten Fangunternehmen im Nordatlantik einen Rückblick auf das vergangene Jahr bei einigen unserer Hauptprodukte werfen und Ihnen unsere Erwartungen für 2017 mitteilen.

Schwarzer Heilbutt

Am Jahresende 2016 ist die Fangquote für den Schwarzen Heilbutt in Westgrönland nahezu ausgeschöpft. Die Fischerei ist befriedigend verlaufen und entsprach der Erwartung zu Jahresbeginn. In ihrer Empfehlung für 2017 haben die Biologen des Grönländischen Instituts für Naturressourcen angegeben, dass der grönländische Bestand bei Schwarzem Heilbutt wächst, wobei aber mit der Diskobucht eines der großen Fanggebiete ausgenommen ist. In Nordgrönland sind die Bestände stabil und in küstenfernen Gewässern scheinen sie zu wachsen. Die Fangquoten für 2017 werden auf demselben Niveau wie 2016 erwartet.

Die Preise sind im Jahresverlauf leicht gestiegen, wobei dies stärker für auf See tiefgekühlte Produkte gilt als für an Land erzeugte Produkte. Ursachen hierfür sind ein erwarteter Rückgang bei der im kommenden Jahr verfügbaren Gesamtmenge sowie eine größere Nachfrage auf dem Weltmarkt. Derzeit werden auf See tiefgekühlte Produkte verkauft, bevor sie den Trawler verlassen.

Im neuen Jahr wird ein zunehmender Wettbewerb um Rohwaren durch neue Produzenten erwartet. Generell rechnen wir mit geringeren Gesamtmengen aus Grönland, und um diese Herausforderung zu bewältigen, sichern wir hochwertiges Rohmaterial aus dem Fanggebiet FAO27 – hauptsächlich Norwegen, wobei aber auch die Färöer-Inseln und Kanada weitere Optionen sind. Dies sorgt für Flexibilität und Liefersicherheit bei hochwertigen Produkten für unsere Kunden.

Kaltwassergarnelen

Eine detaillierte Bilanz des Jahres in der Garnelenfischerei finden Sie hier.

Kabeljau

2016 brachte erheblich mehr Kabeljau als erwartet, sowohl in Grönland als auch im übrigen Nordatlantik. Die Preise waren das Jahr hindurch stabil, wobei aber der Brexit für eine gewisse Unsicherheit sorgte. Großbritannien ist der mit Abstand größte Kabeljaumarkt in Europa und die Entscheidung, die EU zu verlassen, hat zu beträchtlichen Rückgängen bei den Umtauschkursen geführt, was den Handel irritiert hat. Wenn die Verhandlungen über die Bedingungen des Brexit 2017 beginnen, wird mit weiteren Turbulenzen für die Kabeljauindustrie gerechnet.

Was die Kabeljaubestände in Grönland betrifft, so gibt es gewisse Meinungsunterschiede zwischen Biologen, Behörden und Fischern. Die Biologen basieren ihre Empfehlungen auf Daten, die im Meer bei Nuuk und Sisimiut gewonnen wurden, doch die Fischerei findet in einem riesigen Gebiet vom Süden Grönlands bis zur Diskobucht im Norden statt. In jüngerer Zeit haben lokale Fischer große Kabeljaumengen in der Diskobucht gefangen, wo der Kabeljau bislang nur selten vorkam. Dies könnte bedeuten, dass der Kabeljau seine üblichen Lebensräume verlässt und sich neue Lebensräume weiter im Norden sucht – ähnlich wie es auch für die Garnelen zutrifft. Eine solche Situation erfordert von Fischern, Produzenten und Biologen gleichermaßen Flexibilität.

Seehasenrogen

Die Fangsaison 2016 für die grönländische Fischerei nach Seehasenrogen war von einer harten Witterung gekennzeichnet, was zu einer sehr kurzen Saison mit geringeren Fangmengen als üblich führte. Seehasen können nur in einem sehr begrenzten Zeitraum gefangen werden, wenn der Fisch im Vorfrühling, wenn die Wassertemperatur langsam ansteigt, entlang der Küste zum Laichen wandert. Wenn die Witterung während der Laichzeit schlecht ist, sinken die Fangmengen.

Es gibt zwei Hauptfanggebiete für Seehasenrogen: Grönland und Island. Die große Mehrzahl der Produkte auf dem Weltmarkt stammt aus einem dieser beiden Gebiete. In diesem Jahr stand Island vor denselben witterungsbedingten Herausforderungen wie Grönland, so dass die Gesamtmenge an Rogen, die verfügbar war, bedeutend niedriger war als in früheren Jahren. Dies wird natürlich einen Einfluss auf die Preise im kommenden Jahr haben.

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