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Positive Aussichten trotz schwierigem Jahr 2020

02.06.2021

Auf unserer in der letzte Woche in Nuuk, Grönland, abgehaltenen Hauptversammlung wurden die Ergebnisse für 2020 von unserem Eigentümer, der grönländischen Regierung, genehmigt.

Finanzergebnisse

Trotz unserer erheblichen Anstrengungen war Royal Greenland A/S nicht in der Lage, die finanziellen Auswirkungen der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Marktturbulenzen und der daraus resultierenden niedrigeren Verkaufspreise auszugleichen.

Die Unternehmensgruppe wies für 2020 einen EBIT-Verlust von 44 Mio. DKK aus. Ein weiterer Verlust in Höhe von 15 Mio. DKK entstand durch den Ersatz eines pelagischen Trawlers, wodurch sich der Gesamtverlust vor Steuern auf 59 Mio. DKK beläuft.

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Royal Greenland verzeichnete einen historischen Umsatzrückgang von 9 %, der direkt auf die stark gesunkenen Verkaufspreise für die Hauptprodukte des Unternehmens zurückzuführen war: Im Jahr 2020 fielen die Verkaufspreise für Garnelen mit Schalen, gekochte und geschälte Garnelen sowie Heilbutt zwischen 15 und 20 %.

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Der Verlust kam nach dem Rekordjahr 2019. Das Unternehmen war somit in einer guten Verfassung, als es sich entschied, Fischerei und Produktion mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau wie zuvor zu halten und somit als Puffer gegenüber den Märkten zu wirken, um in den vielen lokalen Gemeinschaften, in denen wir einkaufen und tätig sind, sozioökonomische Probleme zu vermeiden.

Weiterhin intakte Finanzreserven

Trotz der negativen Entwicklung wurden unsere Finanzreserven nicht in Frage gestellt, auch aufgrund einer sorgfältigen Entwicklung unseres Betriebskapitals. Die Unternehmensgruppe hat Anfang 2020 mit Kreditinstituten zusätzliche Kreditlinien in Höhe von insgesamt 700 Mio. DKK vereinbart. Die zusätzlichen Kredite wurden jedoch nicht in Anspruch genommen. Im Laufe des Jahres wurden eine Reihe von Maßnahmen zur Ergebnis- und Liquiditätssicherung ergriffen, wie zum Beispiel ein Einstellungsstopp, ein Gehaltsstopp und eine stark reduzierte Reisetätigkeit.

Produktion trotz Pandemie aufrechterhalten

Bereits zu Jahresbeginn war klar, dass die Pandemie einen deutlich negativen Einfluss auf das Ergebnis von Royal Greenland haben würde. Trotzdem beschloss das Unternehmen, in etwa wie ursprünglich geplant zu fischen, Fänge anzulanden und zu produzieren.

Um unserer weitreichenden sozialen Verantwortung als wichtiges und oft einziges Unternehmen, das in der Fischerei in den lokalen Gemeinden tätig ist, gerecht zu werden, hat sich Royal Greenland dafür entschieden, Fischerei und Produktion auf ungefähr gleichem Niveau zu halten. Hierdurch hat Royal Greenland als Puffer zwischen rückläufigen Weltmärkten und einer weiterhin normalen Lieferkette fungiert.

Dies lässt sich am deutlichsten durch die Tatsache illustrieren, dass für Royal Greenland im Jahr 2020 in Grönland umgerechnet 1452 Vollzeitbeschäftigte tätig waren, 20 mehr als 2019.

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Das Unternehmen hat 62.000 Tonnen Seafood von Küstenfischern in Grönland aufgekauft, zu einem Durchschnittspreis, der nur knapp 7 % niedriger war als im Rekordjahr 2019. An der Atlantikküste Kanadas wurden rund 20.000 Tonnen aufgekauft.

Die acht Seeschiffe des Unternehmens fingen insgesamt 58.500 Tonnen Seafood gegenüber 55.700 Tonnen im Jahr 2019. Die beiden neuen Trawler MS Sisimiut und MS Avataq, die 2019 und Anfang 2020 ihren Betrieb genommen haben, fischten und lieferten einen deutlich höheren Standard und die Entladezeit konnte von drei bis vier Tagen auf jetzt 16 bis 24 Stunden verkürzt werden. 

Die lokalen Gemeinschaften, in denen Fischer und unsere Mitarbeiter leben und arbeiten, wurden so vor den schlimmsten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geschützt.

Nach Ansicht von Royal Greenland hätte eine restriktivere Herangehensweise an das Aktivitätsniveau den Zugang zu Ressourcen dauerhaft beeinträchtigt und zu sozioökonomischen Problemen für lokale Gemeinschaften in Grönland und Kanada geführt. Für Royal Greenland ist soziale Nachhaltigkeit nicht ein leeres Wort, sondern ein konkretes Bekenntnis zur Übernahme großer sozialer Verantwortung, auch wenn dies mit hohen finanziellen Kosten verbunden ist.

Schwierige Märkte

Die Pandemie führte zu zwei Wellen des Lockdowns in Europa und Japan, während gleichzeitig der Marktzugang zu China erheblich begrenzt wurde, was 2020 für Royal Greenland die Absatzmöglichkeiten ungewöhnlich stark beeinträchtigte.

In den letzten Jahren hat Royal Greenland seinen Vertrieb bewusst auf die Gastronomie in Europa und Asien im Allgemeinen und speziell auf China ausgerichtet. Mit beiden Initiativen sollen Kunden erreicht werden, die Wert auf qualitativ hochwertige, nur in begrenzter Menge verfügbare, Produkte legen und die hierfür entsprechend bezahlen. Dies bleibt auch künftig eine gute Strategie – aber sie führte 2020 zweifellos dazu, dass Royal Greenland von der Pandemie besonders hart getroffen wurde.

Der Umsatz im Foodservice-Bereich in Europa wurde nicht nur durch die Schließung von Restaurants und Hotels, sondern auch durch die Schließung von Kantinen in vielen Arbeitsstätten und Bildungseinrichtungen beeinträchtigt.

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Der Vertrieb nach China, dem derzeit größten Einzelmarkt von Royal Greenland, auf den 20 % unseres Gesamtumsatzes entfallen, wurde durch strengere Einfuhrverfahren in China und eine Null-Toleranz-Politik für Covid-19 beeinträchtigt. Dies führte auch zu einer Skepsis der Verbraucher gegenüber importierten Lebensmitteln im Allgemeinen und insbesondere gegenüber Fisch und Schalentieren sowie der Schließung von Häfen und Kühlhäusern.

Dies reduzierte den Umsatz an den Foodservice-Bereich und Chinas Maßnahmen zwangen Royal Greenland dazu, bedeutende Verkaufsmengen auf wettbewerbsfähigere Kanäle und Märkte zu verlagern.

Die Umsatzverteilung nach Regionen zeigt zum Jahresende 2020 dennoch eine gesunde Risikostreuung. Der US-Markt, als vierte Schlüsselregion unter unseren Märkten, ist auf 14 % des Umsatzes gewachsen, mit besonders hoher Nachfrage nach Schneekrabben sowie gekochten und geschälten Garnelen.

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Dank unserer stabilen Produktionsmengen konnten wir Lieferungen garantieren und so unsere Positionen in den Märkten absichern, um bei offenen Märkten wieder mit unseren Kunden zu wachsen. Das ganze Jahr über hat die Unternehmensgruppe lokaler Marktpräsenz und Kundendialog Priorität gegeben und die Entwicklung digitaler Produktplattformen für eine stärkere Interaktion mit den Kunden beschleunigt.

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Hohes Investitionsniveau gehalten

Trotz der Pandemie führten wir 2020 auch eine Reihe von offensiven Maßnahmen und Investitionen durch.

Unser Vertrieb verstärkte die E-Commerce-Anstrengungen insbesondere in China und Japan. In Chile und Kanada wurden neue Joint Ventures gegründet, die neue Produkte und Marktchancen erschließen.

Royal Greenland A/S hat auch beschlossen, die geplanten Investitionen in Trawler fortzusetzen.2019 und 2020 wurden zwei neue Trawler in unsere Flotte aufgenommen und der Garnelentrawler MS Nataarnaq wird voraussichtlich Ende 2021 ausgeliefert. Zuletzt wurde ein neuer Fischereitrawler als Ersatz für MS Tuugalik zur Auslieferung im Jahr 2022 bestellt.

Im Herbst 2020 wurde der pelagische Trawler Tasiilaq durch einen größeren Trawler mit größerer Fang- und Gefrierkapazität ersetzt. Dies hat die Bedingungen für die Entwicklung der pelagischen Fischerei in grönländischen Gewässern erheblich verbessert und hat sich bereits 2021 positiv ausgewirkt.

Zukunftsperspektiven

Royal Greenland blickt zuversichtlich in die Zukunft und konzentriert sich nunmehr darauf, als stärkeres Unternehmen aus der Pandemie hervorzugehen, damit Wachstum und Erträge wiederhergestellt werden können. Die umgesetzten Kosteneinsparungen haben die Gewinnschwelle deutlich gesenkt. Die Märkte beginnen sich zu öffnen. Die Nachfrage zeigt vielversprechende Zeichen. Für 2021 werden nach einer vorsichtigen Prognose Gewinne von über 100 Millionen DKK erwartet.

Siehe auch

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